Moraig 2000

Die Moraig ist eine Höhle in Spanien und liegt zwischen Moraira und Alicante bei der Siedlung Cumbre del Sol mit dem gleichnamigen Strand.
Genauer gesagt zwischen dem Cabo de la Nao und dem Punta de Moraira.
Von Mannheim aus sind es 1700km Fahrtstrecke einfach und 173.- DM an Maut.
Betaucht wurde diese Höhle aus der Verlegenheit heraus, dass für eine sehr viel spannendere italienische Höhle die Genehmigung nicht zeitnah zu bekommen war.
Bekannt wurde die Moraig durch die jahrelangen Betauchungen durch den Deutschen Bernhard Pack, der in dieser Höhle am 21.9.1992  ums Leben kam.

Mehr über die Explorationen des Bernhard Pack und über die Pack-Foundation kann man unter www.sidmar.es erfahren.
Jose-Maria Cortes ist dort der richtige Ansprechpartner.

Strand Cumbre del Sol

Reinhard

Dr. Reinhard Buchaly bildete die Vorhut, da er bereits während des Wochenendes der Stockholmer Tech-Konferenz dort eintraf. Er stellte auch den Kontakt zu José-Maria Cortes und den anderen spanischen Höhlis her. Er bekam unter anderem auch die Gelegenheit sich Bernhard Packs Ausrüstung anzuschauen zu können und José gab Ihm einen sehr exakten Plan des Systems.

Hier kann man die Scooterstrecke und die Lage des Höhlenvorhofes gut erkennen. Der Strand selbst liegt hinter den Hügel mit dem Baum und der Einstiegsgrotte, welche man an der Spitze des Baumes noch erahnen kann.

Den sehr exakten Höhlenplan von Bernhard Pack, bzw. SIDMAR findet Ihr hier. Höhlenplan


Bereits beim ersten Setup-Tauchgang stellte es sich heraus, dass die Höhle am Besten über den Topf am Strand zu anzutauchen sei. Dieser ist von Wellen geschützt und hat eine Unterwasserverbindung zum Meer. Hier kann man alles Equipment "reinwerfen" und dann unter Wasser sortieren und von dort aus zum sog. Höhlenvorhof tauchen. Mit dem Scooter dauert das ca. 5Minuten. Leider war die Sicht im Meer mit ca. 3m recht bescheiden, so daß wir hier keine ausgedehnten Meerestauchgänge machten.
Beim ersten Setup verbrachte Reinhard eine Safety-Stage mit EAN50 auf 500m und eine auf 300m, sowie O2 in den Eingangsbereich auf 6m Tiefe.
Mit diesen deponierten Flaschen alleine wäre ein Ausschwimmen aus der Höhle problemlos möglich gewesen.
Klar wurde bei diesem Tauchgang auch, dass ab ca. 550m der Silt in dieser Höhle einer der limitierenden Faktoren und die "Lehmröhre" auf 700m eine der Schlüsselstellen sein würde. 

Einstiegsloch bei Wellen... in der Caverne am Strand

Hier kann ein kleiner Quicktime-Film heruntergeladen werden.(Anm.: Link funktioniert nicht mehr)
Es handelt sich dabei um eine Unterwassersequenz aus der Moraig. Entweder filmte Reinhard und ich bin auf dem Bild (blauer Anzug, Maresflossen), oder umgekehrt. Reinhard ist der mit dem Halcyon, dem HID-Licht (welches sich aus dem 400W Flood deutlich abhebt) und den Jetfins.

Geschnitten und vertont hat das ganze Reinhards Frau Tanja auf Ihrem iMac !

Den Apple-Quicktime-Viewer für Windows gibt es kostenlos auf der Apple-Homepage !

 

Reinhard mit dem Halcyon in der Moraig

Am 3.März kam ich dann nach Spanien nach und musste feststellen, daß wir viel zu viel Gerödel dabei hatten. Nach den Infos die wir vorab hatten, rechneten wir  mit einem viel höheren Materialaufwand. Ich besorgte mir ein kleines Appartment vor Ort und wir gingen sofort tauchen.
Mein Sneak-Dive in der Moraig führte uns bis auf 550m. Das war mit dem Scooter eine Gesamtauchzeit von 44Minuten und eine maximale Tiefe von 24m.
Reinhard tauchte mit Doppel-18 und ich hatte eine Doppel-20 dabei, beide DIR-mässig ausgestattet. Ich deponierte meine O2-Stage im Eingangsbereich auf 6m und trug die EAN50 während des TG bei mir (Wir verwendeten ALU 80cuft Flaschen). Die EAN50 habe ich nach jeden TG zur O2 gelegt, damit ich Sie vor dem nächsten TG wieder aufnehmen konnte und mir somit die Schlepperei an Land ersparte.

Der nächste Tauchgang führte uns in den linken Abzweig der Moraig, die Galerie del los animalos, benannt nach der Krebsart die Pack hier entdeckte.
Ich selbst habe diese Tierchen während unserer Tauchgänge nicht gesehen, aber dafür sahen wir einen Grottenolm und ich war erstaunt, dass dieser genauso schnell rückwärts, wie auch vorwärts schwimmen konnte. Zunächst sind wir hier mal geflösselt, später dann auch gescootert, bis an die Stelle wo Packs alte Leine beginnt.

Inzwischen war auch Rick Stanton eingetroffen und deponierte seine Sicherheitsflaschen. Ihm war schon recht deutlich anzumerken, dass er mehr Ehrgeiz hatte das Ende der Leine zu erreichen. Als Feuerwehrmann stört es Ihn aber auch nicht im Geringsten, wenn die Sicht gleich NULL ist und alte Leinen kreuz und quer rumhängen. Er wolle diese im Vorbeitauchen reparieren, wenn Sie an sich noch brauchbar seien.

Er hat das Ende der Leine in der Moraig bei 1500m..

Rick Stanton

Einstieg zur Strandgrotte

Ricks Check-Tauchgang ging denn auch gleich auf 975m, bis zum Anstieg ins Flache. Er reparierte defekte Seilstrecken und band lose Schlaufen zu Knäuel zusammen. Er verlegte nur ca. 20-30m Nylonleine neu bei diesem Tauchgang.

Für die Dekoberechnungen wurde erstmalig Decoplan von GUE verwendet.

Links sieht man den Eingang zur Strand-Grotte.

 

In der Strandgrotte kann man entweder direkt in Richtung Meer einsteigen, oder eben nach hinten in den Topf und unten aus dem Fels wieder raus ins Meer um dann zum Höhlenvorhof zu gelangen.

Füll-o-Mania

Gefüllt haben wir die Flaschen immer an einem Plateau vor dem Strand. Dort wurde niemand gestört und wir konnten entweder auf dem Hin- oder Rückweg die Flaschen füllen. Meist haben wir es nachmittags gleich erledigt, da wir dann noch die Sonne zum Trocknen ausnutzen konnten. Außerdem schmeckt das Abendessen besser, wenn die Arbeit schon getan ist !

Hier sieht man gut die Treppe, welche zur Grotte hinunter führt.
Ferner Reinhards Tauch-o-mobil und den langen Gavin Scooter von Ralph Wilhelm.

Treppe zur Grotte

Reinhard beim Zusammenbau des Halcyon-Rebreathers.
Mein Doppel-20-Paket steht schon vor dem Einstieg. Der Tisch für den Rebreather ermöglicht ein komfortables Anlegen der Ausrüstung.

Reinhard und sein Halcyon

Kram

Da ich nach dem TG als erster wieder aus dem Wasser kam habe ich mir natürlich sofort den Vorteil des Tisches zu nutze gemacht ;-).
Auf diesem Foto sieht man gut den Grössenunterschied beider Gavin-Scooter. Die Laufzeit war jedoch gleich, da Reinhard NiCd-Zellen in seinem Scooter hat.
links oben, was wie eine schwarze Stage aussieht ist der 400W 36V Videoscheinwerfer und daneben die Kamera, die Drive-Stage für das Halcyon und eine Funzel.
Im Wasser liegen noch 2 Stages und meine Flossen.

Auf dem rechten Bild sieht man die klassischen Appartementanlagen der "Cumbre del Sol". Hier haben recht viele Deutsche eine Ferienwohnung.
Für 32.000 Peseten blieb ich hier über Nacht. Die Preise sind meist pro Appartement und nicht pro Nase. 

Appartments bei Cumbre del Sol

Tanja Buchaly

 

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Tanja Buchaly gebührt ein besonderes Lob !
Sie war durch nichts aus der Ruhe zu bringen und half uns bei allen logistischen Problemen und verhinderte, dass wir Pfunde verlieren !